Von Werftzeit und Wiedersehen

Drei Monate in der Werft

Fast 3 Monate haben wir in der Museumswerft in Greifswald verbracht. Die Zeit haben wir genutzt um unser Schiff auf Vordermann zu bringen. Einiges haben wir erneuert: neue Segel, neue Davits, zusätzliche Solarpanele (1700 Watt) und neue Batterien (15KW/h LIFEPO4). Manchmal schien die Werftzeit kein Ende zu nehmen, aber jetzt sind wir froh über jedes kleine Detail das wir verbessert haben.

Unsere neuen Segel ließen wir in der Tuchwerkstatt Greifswald fertigen – Sebastian, der Segelmacher, ist gleichzeitig auch Vertreter von Rolly Tasker Sails. Bei eisiger Kälte wurden Segel und Rigg an Bord gemessen. Sechs Wochen später hielten wir die neuen Segel in den Händen.

Wir lagen sehr gerne in der Museumswerft Greifswald. Sie ist sozusagen eine Selbsthilfewerft, in der jeder gegen einen kleinen Unkostenbeitrag die Werkstätten und Maschinen nutzen darf. Werftmeister Holger war jederzeit sehr hilfsbereit und zuvorkommend – wir können die Werft nur empfehlen und würden jederzeit wieder dort liegen wollen.

Dort lernten wir auch Thomas kennen, der selbstständig als Schweisser und Mechaniker in der Werft für mehrere Jahre arbeitete. Er hatte letztes Jahr sein Stahlschiff erfolgreich in die Nordsee gesegelt und wird zurkünftig auch die Weltmeere bereisen. Sein ansteckendes, lustiges Lachen sorgte für manche schöne Abende an Bord der Winggis 42.

Stralsund – ein kleines Wiedersehen

Als wir startklar waren, segelten wir als Erstes nach Stralsund. Lange hatten wir Isolde und Karin versprochen, sie irgendwann wieder zu besuchen. Kennengelernt hatten wir die beiden im letzten Jahr – in der (angeblich) ältesten Hafenkneipe Europas, mitten in Stralsund.

Die Wiedersehensfreude war gross, und wir haben die gemeinsamen Tage sehr genossen. Wir wurden eingeladen, liebevoll bekocht – und auch bei uns an Bord war fast immer jemand zu Besuch.

Eigentlich wollten wir schon früher weiter, aber wir blieben immer noch einen Tag länger – auch, weil uns Karins Familie über Ostern zum Grillieren eingeladen hatte. Bei Marinchen, die uns zeigte wie man Eierlikör vom Tisch trinkt und bei Gilli mit den tasmanischen Wurzeln. Ein schöner Abend, den wir nicht missen möchten.

Weiter nach Barth zu Fortgeblasen

Von Stralsund segelten wir weiter nach Barth, wo wir unsere Freunde Claudia und Jürgen von Fortgeblasen trafen. Ihre La Belle Epoque lag in der Werft, und wir verbrachten gemeinsam viele gemütliche Stunden, während wir sie täglich mit verschiedenen Menüs bekochten.

Ausserdem besuchten uns Julia und Jens mit ihrem Kleinflugzeug aus Cuxhaven. Vor 2 Jahren lagen wir mit unseren 3 Booten vor Anker in Bornholm. So entstand ein besonderes Treffen, das uns in Erinnerung bleiben wird.


Julia & Jens mit ihrem Kleinflugzeug in Barth gelandet

Besuch auf Hiddensee

Nach Barth ging es für uns weiter zur Insel Hiddensee, wo wir Michael und Sarah von der North Story besuchten. Michael ist seit Kurzem der neue Hafenmeister in Kloster, und es war schön, sie wiederzusehen und ein paar entspannte Tage mit ihnen zu verbringen.

Wir genossen Spaziergänge, Velotouren, gute Gespräche und das einfache Leben auf der Insel. Wir wünschen den beiden eine schöne Zeit auf „Floki’s“ Insel.

Auf nach Büsum

Nach allem beschlossen wir, einen kleinen Abstecher nach Büsum zu machen, um dort alle Freunde zu besuchen, die wir vor vier Jahren während unserer Werftzeit kennengelernt hatten.

Für diese Zeit fanden wir für unsere Winggis 42 einen Liegeplatz in der Museumswerft in Kappeln in der Schlei und warteten auf Hiddensee auf das nächste passende Wetterfenster, um über Dänemark nach Kappeln zu segeln. Von Kappeln aus ging es dann mit Bus und Zug direkt nach Büsum.

Die Wiedersehensfreude war gross – jeden Tag besuchten wir andere Freunde und wurden herzlich empfangen und eingeladen. Es war schön zu sehen, wie willkommen wir uns überall fühlten – fast, als wären wir nie wirklich weg gewesen.

Kurzer Heimatbesuch

Und weil wir gerade so im Besuchsmodus waren, hängten wir gleich noch eine kleine Heimreise in die Schweiz an. Eine Woche verbrachten wir in Basel bei Familie und Freunden – und ein Abstecher in die Berge durfte dabei natürlich nicht fehlen.

Vorfreude auf den Norden

Nach all den Besuchen sind wir nun wieder unterwegs – mit neuer Energie und viel Vorfreude. Aktuell segeln wir durch Dänemark, geniessen ruhige Buchten und die langen Tage.

Unser Ziel ist Norwegen. Mit jedem Tag wächst die Vorfreude auf die Küsten, Fjorde und das Abenteuer im Norden.

Youtube Video: Teil 2 unserer Reise durch Schweden, Finnland und Estland

Zwischendurch fanden wir doch noch etwas Zeit, den 2. Teil unseres Videos von der letztjährigen Reise zu schneiden und fertigzustellen.
Hier geht’s zum Video:

Wir bauen neue Davits für zusätzliche Solarpanele

Unsere neuen Segel sind bei Rolly Tasker Sails / Tuchwerkstatt Greifswald bestellt und während wir auf die Fertigung warten, nutzen wir die Zeit in der Museumswerft. Hier können wir glücklicherweise alle Werkstätten und Maschinen brauchen und somit entschliessen wir uns neue Davits für 2 zusätzliche Solarpanele zu bauen. Gleichzeitig montieren wir 2 Solarpanele auf dem Dach – mit einer praktischen Lösung; das untere Panel lässt sich herausziehen und dient gleichzeitig als Sonnenschutz für unser Cockpit.

Eine besondere Herausforderung: Wir liegen im Päckchen neben zwei großen Traditionsschiffen, also muss das gesamte Material zuerst durch beide Schiffe transportiert werden. Ausserdem binden wir uns ein Arbeitsfloss ans Heck, um optimal arbeiten zu können. Bevor wir loslegen, demontieren wir die Windsteueranlage, die Seilrolle, die Badeleiter und beide Halterungen mit den Dinghi-Motoren, um ein freies Heck zum Schweißen zu haben.

Mit diesen 4 neuen Solarpanelen haben wir genug Strom um zu kochen, den Warmwasserboiler zu erhitzen und alle restlichen elektronischen Geräte zu versorgen.

Daten: 1 Solarpanel: 1762mm x 1134mm und 445 Watt

Hier ein Einblick in unsere Arbeit:

Durch das Schweissen hat die Farbe am Heck etwas gelitten – also steht nun noch eine neue Lackierung an. Und damit uns nicht langweilig wird, nutzen wir die Gelegenheit, um im Cockpit auch gleich noch einen KiwiGrip rutschfesten Belag aufzutragen.

Unsere neuen Segel sollten bald fertig sein, und dann geht’s endlich weiter in den Norden – nach Norwegen. Wir freuen uns darauf!

Landurlaub

Wir sind für kurze Zeit in Basel und würden uns freuen, euch wieder zu sehen!

Wer Lust hat, kann am

Mittwoch, 12. März ab 19.00 Uhr in die Piratenbar, Falknerstrasse 19 in Basel

kommen und mit uns anstoßen.

Kommt gerne vorbei – wir freuen uns auf euch!

Alessandra & Martin

19m hoch – Windex und 3-Farben Laterne abmontiert

Unser Windex ist mal wieder kaputt – also muss Martin auf den Mast. Gleichzeitig hat er auch unsere 3-Farben Laterne abmontiert, sie bekommt neue LED Lämpchen.

Glücklicherweise ist unser 19 Meter hoher Mast mit „Maststufen“ ausgestattet, die das Klettern erheblich erleichtern. Zusätzlich ist Martin mit einem Fall nochmals über eine Winsch gesichert, die ich am Mast bediene. So bleibt er jederzeit gut abgesichert.

Jetzt heisst es zuerst Windex reparieren und LED ersetzen – dann muss Martin nochmal hoch, damit alles auf dem Mast wieder einsatzbereit ist.

19m hoch

Täglicher Bord-Kletterkurs

Unsere Winggis 42 liegt gerade neben zwei großen Traditionsschiffen – und das bedeutet: Klettern statt Gangway! 😅 Jeden Tag geht’s über zwei Schiffe, bevor wir endlich an Bord sind.

📍 Ort: Museumswerft Greifswald
⚓ Schiff: Winggis 42

Neue Segel in Greifswald / Deutschland

Nach fast einem Jahr in Schweden und nur wenigen richtigen kalten Wintertagen mit Schnee bereiten wir uns langsam auf die Ueberfahrt nach Deutschland vor.

Unsere Segel sind über 20 Jahre alt und wir wissen nicht, wielange sie noch halten werden. Um gut für zukünftige Reisen vorbereitet zu sein, entschliessen wir uns für einen Segelmacher in Greifswald / Deutschland.

Die Wettervorhersage sieht für zwei Tage einigermassen stabil aus, danach für 2 Wochen nicht mehr. Wir wollen Samstag Abend um ca. Mitternacht los und die 140 Seemeilen von Matvik nach Greifswald durchsegeln. Und genau an diesem Abend werden wir kurzfristig von Essemi und Nick zu Burn’s Night eingeladen. Ein jährliches schottisches Fest. Die beiden sind aus Schottland nach Schweden ausgewandert.

Schottisches Haggis

Wir freuen uns über die Einladung und probieren zum 1. Mal Haggis – direkt aus Schottland importiert – ein Gericht aus gehackten Schafsinnereien mit Hafer im Schafsmagen (eine Art Leberwurst im Schafsmagen)….Überraschenderweise hat es uns auch noch geschmeckt 🙂 Von geschätzten 30 Gästen haben sicher die Hälfte ihre eigenen Musikinstrumente mitgebracht und den ganzen Abend schottische Lieder gespielt. Wir danken Essemi und Nick für ihre Gastfreundschaft!

Üeberfahrt Matvik SE – Greifswald DE

Noch mit Musik in den Ohren verlassen wir um 23.00 Uhr das Fest, bereiten uns vor und legen um 23.45 von Matvik ab – Kurs Süd nach Greifswald. Es war wenig Wind angesagt und so dachten wir an eine ruhige Nacht. Dachten wir……kaum waren wir draussen, nahm der Wind und die Wellen zu – angesagte 15 Knoten waren nun 25 Knoten Wind. Martin wurde leider seekrank und somit war an meinen geplanten Schlaf vorerst nicht zu denken. So segelten wir die Nacht durch die Hanöbucht und wechselten uns ab so gut es ging. Der Wind liess am Morgen dann soweit nach, dass wir den Motor zur Hilfe nehmen mussten. Wir wollten rechtzeitig in Greifswald ankommen, das nächste Tief war bereits im Anmarsch.

Nachts auf dem Greifswalder Bodden sahen wir plötzlich auf dem AIS ein Boot hinter uns, relativ nahe. Und schon hörten wir am Funk unseren Schiffsnamen. Die deutsche Küstenwache wollte uns besuchen und unsere Pässe sehen. Wir sollten auf Kurs bleiben. Mit einem langen Stiel mit einer kleinen Tasche dran sollten wir unsere Pässe in die Tasche legen. Nach 10 Minuten bekamen wir sie dann wieder zurück. Die Küstenwache war sichtlich erstaunt über ein Schweizer Schiff das mitten in der Nacht bei Nebel im Winter auf dem Greifswalder Bodden fährt. Sie haben uns freundlich einen schönen Abend gewünscht.

Um 01.30 am Sonntag Morgen legen wir etwas müde am Steg vor der Brücke in Wieck / Greifswald an und kochen uns zuerst eine Büchse Ravioli! Soooo guat gsi!!!

Winterzeit

24.12.2024 Utklippan

Bei den kurzen Tagen im winterlichen Schweden wird die Ankunft meist im Dunkeln stattfinden, so auch an diesem Tag. Die östliche Einfahrt nach Utklippan haben wir gut gemeistert. Martin am Innensteuerstand und Alessandra am Bug mit einem Scheinwerfer. Leider ist die Hafeneinfahrt nicht mehr beleuchtet aber mit dem Scheinwerfer konnten wir die Umrisse der Hafeneinfahrt gut erkennen. Wir halten uns strikt an das enge Fahrwasser, auf beiden Seiten lauern Steine im Wasser, auch im Vorhafen. Nach einer 10 stündigen Überfahrt von Kalmar kommend machen wir pünktlich um 1800 im Hafen fest und geniessen danach ein feines Fondue Chinoise – pünktlich zu Weihnachten!

Nachdem in den nächsten Tagen bis zu 60kts Wind angekündigt wird, entschieden wir uns nach 2 Tagen in den Hafen von Karlskrona zu verlegen. Dort liegen wir doch etwas geschützter.

Die Feuerwerke an Silvesterabend hielten sich in Karlskrona in Grenzen, es hatte wohl einfach zu viel Wind. Auch wir haben es uns auf der Winggis sehr gemütlich gemacht und haben mit einem „Röteli“ aufs Neue Jahr angestossen 🙂

1.1.2025 Kapitan Borchardt

Zufälligerweise traf ich am nächsten Tag zwei Damen auf der Hafen-Toilette die uns für den Abend auf ihr Schiff eingeladen haben – die unter polnischer Flagge Kapitan Borchardt, ein Drei-Mast Segelschulschiff von 1918 das über Silvester einen Törn von Stettin aus nach Schweden geplant hatte. Wir wurden vom Kapitän und der 33-köpfigen Besatzung sehr herzlich empfangen und wir feierten unser Neues Jahr bis in die Morgenstunden. Die Gastfreundlichkeit, Herzlichkeit und Offenheit der Polen hat uns schlicht überwältigt und wir haben wirklich selten so ein lustiges Fest erlebt. Wir werden es mit einem Lächeln im Gesicht in unseren Erinnerungen behalten.

Serdecznie dziękujemy naszym polskim przyjaciołom żeglarskim 🙂

Nach dem Sturm

Der Starkwind lässt uns länger im Hafen bleiben und so nutzen wir die Zeit zum Lesen, Vorbereiten für Norwegen, kleinere Arbeiten am Boot und um einen kurzes Video unseres Segeljahres 2024 zusammenzuschneiden. Im folgenden Video findet ihr den 1. Teil. Viel Spass beim Schauen!

Schärensegeln geht auch im Winter

Bevor der Hafen endgültig zufriert, verlassen wir Nävekvarn früh morgens durch die Schären in südliche Richtung nach Langö – die nächsten Tage hat der Wetterbericht Minusgrade angesagt und wir wollen uns nicht  einfrieren lassen. Der Winter ist im Anmarsch. Mit 20kts Wind aus Nord, kommen wir gut vorwärts, müssen uns sehr auf die Route konzentrieren – überall Untiefen und Steine, wie üblich in den schwedischen Schären. Abends lassen wir den Anker in einer kleinen Bucht fallen.

Mit den ersten Sonnenstrahlen am nächsten Tag verlassen wir den Ankerplatz, denn bereits um 15.00 Uhr fängt die Abendämmerung an und kurz vor Sonnenuntergang lassen wir den Anker bei Langö fallen.

Schwedische Winter Segeltage!

Ende

Rückkehr auf die Winggis42

Nach 5 Wochen Schweizer Luft sind wir gestern Abend nach 13 Stunden Reisezeit im winterlichen Nävekvarn/Schweden angekommen.

Ein wenig überrascht waren wir über das bereits vorhandene Eis im Hafen, waren es gestern in Nyköping bereits minus 11 Grad. Aber zum Glück sagt die Wettervorhersage für nächste Woche wieder wärmere Temperaturen an, wir wollen uns ja nicht einfrieren lassen.

Zu unserer Überraschung lag in unserem Cockpit auch noch ein kleines Fresspäckli von unseren lieben Freunden Claudia & Roger von der Liberty Call. Danke vielmals!

Jetzt heisst es wieder auspacken, einräumen, vorbereiten und auf ein passendes Wetterfenster warten.

Schwedische Schärenwelt

Unsere Route ging entlang der Segler E4 von Västervik bis Oxelösund, im Prinzip die Autobahn zur See für Segler entlang des Schärengartens – es hatte zum Teil wirkich viel „Verkehr“, in beide Richtungen und wir mussten teilweise in den Verkehr einfädeln. Es gab aber überall geschützte Ankerplätze, manchmal hatten wir uns auch an den Felsen gebunden, so wie die Schweden. Aber wir genossen unseren „Feierabend“ meistens im Cockpit. Es ist für uns amüsant wenn die Schweden mit dem Bug an den Felsen fahren, vorher den Heckanker runterlassen, den Bug dann mit langen Landleinen am Fels oder Baum festbinden und dann mit ihren Stühlen auf den Felsen sitzen, meist umgeben von Ameisen und Mücken und dann auf ihr Boot schauen.

Visfestivalen Västervik 2024

Wir fahren mit unserem Dinghi an zwei Tagen 5sm ans Visfestivalen Västervik 2024 – eines der ältesten Festivals in Schweden. Fast jeder schwedische Liedermacher, inkl. ABBA stand irgendwann mal auf der Bühne in der alten Schlossruine / Slottsholmen.

Längholms Glassbod

Titti’s Längholmens Glassbod

Zufälligerweise haben wir auf unserer Dinghitour eine kleine Insel mit einem Glace-Schild entdeckt, das lassen wir uns sicher nicht entgehen. Trotz bevorstehendem Regen schnell zurück auf unser Schiff um Geld zu holen und wieder zur Insel.

Herzlichst wurden wir von Titti empfangen und genossen ein feines selbstgemachtes Glace – überall auf der Schäre Tische und Bänke und sehr liebevoll eingerichtet.

Nach 3 Wochen in Oxelösund angekommen, ankerten wir zuerst auf der gegenüberliegenden Seite des Gästehafens. Mit unserem Dinghi ging es durch den engen Kanal in den Hafen. Meine Schwester Patricia hatte ende Juli eine Woche Ferien und hat sicher kurzerhand entschlossen uns in Schweden zu besuchen. Ich holte sie am nächsten Tag am Flughafen Arlanda in Stockholm ab. Für die ca. 2,5 stündige Fahrt mit Bus und Zug benötigte ich 3 verschiedene Apps und 3 verschiedene Tickets. Schalter gibt es schon gar nicht mehr.

Wir verbrachten ein paar schöne Tage im Gästehafen von Oxelösund, erkundeten die Gegend mit dem Velo, gingen einkaufen, Blaubeeren im Wald sammeln, Waffeln essen und zum Apéro in die Bar im Hafen. Der kleine Chihuahua „Hugo Boss“ war der Chef dort! Und natürlich wollte ich Patricia unbedingt einen Loppies zeigen – die in Schweden sehr originellen Secondhand-Läden und so fuhren wir mit dem Bus nach Nyköping und wurden sogar fündig.

Nach einer schönen Woche zusammen brachte ich Patricia wieder nach Stockholm – auf ein baldiges Wiedersehen ende Jahr in der Schweiz.

Ankerplatz Ringsön 58°44.691’N 17°26.688’E

Viele Boote waren in der schönen Bucht von Ringsön und trotzdem waren wir auf unserem Landgang alleine und konnten sogar Hirsche beobachten.

Ankerplatz Ankarudden 58°48.022’N 17°49.968’E

Wir hatten uns in Oxelösund gut mit Lebensmitteln eingedeckt und so gab es zum heutigen Geburtstag von Martin ein selbstgemachtes Cordonbleu mit Gorgonzola und Bündnerfleisch. Natürlich mussten wir danach die Beine noch etwas vertreten und machten noch einen kurzen Landgang.

Ankerplatz Eknäset 59°04.952’N 18°23.881’E

Wir wollten eigentlich in dieser Bucht ankern, jedoch war sie bereits mit anderen Booten voll. Es war Wochenende und schönes Wetter und somit Ausflugsziel für die schwedischen Segler.

Und so fanden wir in der Nachbarsbucht einen ruhigen Ankerplatz auf 9m Tiefe. Das scheinen die Schweden eher nicht zu mögen, denn wir waren alleine. Am Abend kam noch ein Fischer, legte seine Netze aus und kam noch für ein kurzes Schwätzchen bei uns vorbei.

Insel Nr. 32 – 58°13.531’N 16°56.614′ E

Einfach im Wald bummeln gehen – Lilla Skällo

Ankerplatz Södra Ormö 58°24.689’N 16°55.442′ E

Es geht weiter Richtung Norden. Wir wollten nicht zu weit weg von der E4 und suchten uns auf der Seekarte einen Ankerplatz – die Einfahrt zwischen den Felsen war nur ca. 30m breit und die Bucht zu klein um nur zu Ankern. So entschieden wir uns den Buganker zu legen und uns achtern am Felsen mit einer Landleine festzumachen. Das ganze hat etwas länger gedauert als gedacht und leider hatte ich (Alessandra) auch noch den Schärennagel direkt in ein Möwennest geschlagen, zum Glück keine Eier mehr drin….Die Begeisterung der Möwe hielt sich dabei in Grenzen.

Wir ankern in der Bucht von Södra Ormö, Östergötland, Schweden und legen mit unserem Dinghi eine Landleine

Södermöja 59°23.885’N 18°52.147′ E und Heckankerpatzer

Wir hatten eigentlich nicht geplant hier in Södermöja zu ankern. Wir wollten in die Bucht die nur 2sm entfernt lag. Dort waren wieder mal die besten Felsen bereits mit schwedischen Booten besetzt und überall sassen sie mit ihren Campingstühlen auf ihren Schären. Nichts desto trotz entschieden wir uns zu bleiben und suchten uns einen anderen Felsen aus. Martin fuhr mit dem Bug nah genug ran und ich konnte über die Bugleiter auf den Felsen springen und die Leine am Baum festmachen. Gleich hörte ich auch Martin, dass die Heckankerleine nicht richtig aufgeschossen war und er sie zuerst entwirren musste, bevor er den Heckanker mit dem Dinghi, das er auch noch runterlassen musste, auswerfen konnte. Es verging dabei kostbare Zeit und unser Heck trieb mit dem Wind Richtung Ufer und auch etwas auf eine Untiefe. Zurück auf dem Schiff zogen wir uns dann mit der Winsch zum Heckanker um wieder genug Abstand zum Ufer zu haben. Die Schaulustigen auf den Felsen kümmerten uns wenig, doch wir hatten Zweifel dass wir hier mit dem Wechsel der Windrichtung in der kommenden Nacht gut liegen würden. Also entschlossen wir uns einen neuen Ankerplatz zu suchen. Das Dinghi wieder an die Davits gehängt, die Vorleine um den Baum auf Slip gelegt und versucht den Heckanker zu lichten. Natürlich hatte er sich mittlerweilen im Schlamm und in den Algen sehr gut eingegraben und wir hatten Mühe ihn wieder hoch zu holen. (Anker halten ja immer am besten beim Einholen). Wir waren dann aber froh nach 2sm in der Bucht von Södermöja einen schönen Ankerplatz gefunden zu haben, an dem wir auch 3 Tage blieben.

Södermöja

Die Insel mit ihren Sommerhäusschen hatte ihren Charme. Auf unserer Wanderung auf der Schotterstrasse zum vermeintlichen Hafen mit Glacée kreuzten uns die kurligsten Fahrzeuge – Quads mit Anhänger, Töffli mit Kiste vorne (meistens für die Frauen), Golfcaddies und alle Fahrer winkten uns freundlich zu. Nach ca. 6km waren wir endlich im Hafen angekommen, jedoch kein Kiosk, kein Laden, es gab einfach nichts. Ein paar leere Fischerhäusschen, einen leeren Hafen, keine Menschenseele. Zum Glück hatte ich selber noch Wasser mitgenommen und so machten wir uns ohne Verstärkung wieder auf den langen Rückweg. Zurück im Dorf hatte der Laden noch genau 15min geöffnet und es gab dann doch noch das langersehnte Glacée.

Für uns geht es nun weiter dem Stockholmer Schärengarten entlang zu den Äland Inseln bis nach Helsinki.