Sognefjord, Gletscher und Hiebe vom Getriebe

Starker Nordwind ist für die nächsten Tage gemeldet – und zwar für die ganze Westküste Norwegens. Also beschliessen wir uns ins Landesinnere zu verziehen und den Sognefjord anzusteuern. Mit seiner Länge von 205km ist er der längste Fjord in Norwegen.

Von Bergen zum Sognefjord

In drei Tagesetappen von Bergen aus – leider praktisch nur unter Motor – erreichen wir schliesslich den Fjord. Er begrüsst uns mit böigen Winden und wir können endlich wieder einmal die Segel setzen. In zwei Tagesetappen erreichen wir unser erstes Ziel Vik. Ein kleines verschlafenes Dörfchen umgeben von hohen Bergen.

Wir schlendern durch das verschlafene Dörfchen und wandern entlang des Flusses bis zur Stabkirche Hopperstad. Der Eintritt von 1200 NOK (12 Euro) lässt uns schon erahnen, dass hier einige Touristen vorbeikommen. Und tatsächlich, am nächsten Tag um 0700 Morgens fällt der Anker eines Kreuzfahrtschiffes und Hunderte Besucher strömen in das kleine Dorf. Gut, dass wir unsere Wanderung schon am Vortag gemacht haben!

Weiter nach Flåm

Für uns geht es nun weiter nach Flåm. Wir verlassen den Hauptarm des Sognefjords und biegen in den Aurlandsfjord ein. Hier ragen die Berge teils senkrecht aus dem Wasser empor – eine Kulisse, die uns sprachlos macht. Zunächst tuckern wir noch unter Motor durch die beeindruckende Landschaft, bis plötzlich der Wind auffrischt. Die letzten Meilen können wir wieder segeln, während das Tiefdruckgebiet draussen vor der Küste seine Wirkung bis ins Fjordinnere entfaltet. Wir legen bei ca. 35kts Windböen im Hafen von Flåm an. Und wie nicht anders zu erwarten ist, legt am nächsten Morgen bereits das erste Kreuzfahrtschiff an.

Mit der Flåmbahn nach Myrdal – und mit dem Velo zurück

Natürlich wollen wir mit der berühmten Flåmbahn nach Myrdal fahren, angeblich die steilste normalspurige Eisenbahn der Welt. Als Bündnerin bin ich nicht ganz damit einverstanden. Die Rhätische Bahn hat mit 70 ‰ Steigung 14,5 ‰ Steigung mehr als die Flåmbahn. Beim Ticketkauf empfiehlt uns die Dame die Fahrt besser am Samstag zu machen, da am Freitag ein Kreuzfahrtschiff mit 6000 Gästen erwartet wird. Soviele Touristen auf einem Haufen sind wir nicht gewohnt und ziehen am Freitag auf der Winggis 42 unsere Vorhänge zu um den neugierigen Blicken zu entkommen.

Am Samstag geht’s dann los – mit den Velos im Gepäck. Wir wollen mit der Flåmbahn nach Myrdal und dann mit unseren Velos zurück nach Flåm fahren. Die Fahrt mit der Flämbahn durch das Flåmtal ist beeindruckend. Es geht vorbei an Wasserfällen, steilen Felswänden und schliesslich hinauf bis nach Myrdal auf 866m. Dann beginnt die Abfahrt und es geht zuerst die 21 steilen Serpentinen nach Kårdal runter, mit 10-12% Gefälle Schotter werden sogar unsere Velobremsen heiss. Danach geht es gemütlich entlang des Flusses zurück nach Flåm. Schön war es!

Nærøfjord

Es zieht uns weiter in den Nærøfjord, der schmalste Fjordarm des Sognefjords. Er misst an der schmalsten Stelle 250m und ist von 1800m hohen Bergen umgeben. Zusammen mit zwei privaten Luxusyachten ankern wir in einer stillen Bucht. Die Aussicht ist einfach spektakulär und wir sitzen im Cockpit und bestaunen die Umgebung. Die Wanderung zum nahe gelegenen Wasserfall war ebenfalls sehr eindrücklich und wird uns in Erinnerung bleiben.

Fjærlandsfjord

Unsere Freunde Julia und Jens von der SY Senja sind auf ihrem Rückweg aus dem Norden, und wir möchten sie unbedingt noch treffen. Wir verabreden uns in 4–5 Tagen in Leirvik – genug Zeit, um vorher noch einen Abstecher in den Fjærlandsfjord zu machen.
Der Fjord gilt als einer der schönsten Seitenarme des Sognefjords. Hier ziehen sich die Gletscherzungen bis fast hinunter ans Wasser, ein Anblick, der uns sofort in seinen Bann zieht. Im Fjord schimmert das Wasser blaugrün, darüber leuchten die weissen Gletscher. Mit unseren Velos fahren wir bis zum Suphellebreen und staunen auch hier über die beeindruckende Natur.
Auch das Gletschermuseum besuchen wir – dort erfahren wir mehr über die Entstehung der Gletscher, die Region und ihre beeindruckende Vielfalt.

Hiebe vom Getriebe

Leider müssen wir diesen schönen Ort wieder verlassen um rechtzeitig in Leirvik zu sein. Wir legen nach 2 Tagen wieder ab mit Ziel Balestrand, dort wollen wir noch Diesel tanken. Kaum sind wir eine halbe Stunde unterwegs, absolut kein Wind, hören wir plötzlich komische Geräusche aus dem Motorenraum. Martin geht sofort runter in den Motoraum – der Motor blockiert! Ein Startversuch zeigte sofort, vergiss es, da geht nur noch mehr kaputt. Wir überlegen, was nun zu tun ist. Wir müssen zurück an den Steg um in Ruhe zu schauen was das Problem ist. Zum Segeln hat es keinen Wind, also lassen wir unser Dinghi ins Wasser und schleppen unsere 23t schwere Winggis 42 selbst mit dem 5 PS Motor zurück an den Steg. Martin im Dinghi und ich am Steuer. Zum Glück stehen auf dem Steg ein paar Leute die uns beim Anlegen helfen.

Zuerst wussten wir gar nicht was genau kaputt war. Unsere Gedanken kreisen, was, wenn der Motor kaputt ist. Hier liegen wir abgelegen vor jeder grösseren Stadt, keine Werft, kein Bootsladen, kein Hafen und kein Kran. Wir müssten uns wohl in die nächste grössere Ortschaft abschleppen lassen.

Zuerst telefonieren wir mit Julia und Jens von der SY Senja und geben Bescheid dass wir es leider nicht an unser geplantes Treffen schaffen werden. Jens, selbst Seenotretter bei der DGzRS schlägt sofort vor uns abzuschleppen, falls wir keine andere Lösung finden würden.

Die beiden sind wahre Seglerfreunde – auch wenn sie selbst mit einem Motorboot unterwegs sind. Ihr Angebot, uns im Notfall abzuschleppen, hätte für sie bedeutet, zwei Tage bis zu uns nach Fjærland zu fahren und wieder zwei Tage zurück in den nächsten Hafen. Wir schätzen dieses Angebot sehr, und allein zu wissen, dass sie im Notfall für uns da wären, war unglaublich beruhigend.

Ok, jetzt erstmal in Ruhe schauen was los ist. Nach Martin’s Inspektion ist sofort klar, dass das Getriebe kaputt gegangen ist. Zum Glück „NUR“ das Getriebe und nicht der Motor! Das Getriebe mussten wir erst kürzlich reparieren weil das Ersatzgetriebe bei UPS verloren ging. Vermutlich führte ein defekter Simmerring zu schnellem, unbemerkten Ölverlust was dann die Lager weniger amüsant fanden….Aua

Martin baut das Getriebe sogleich auch aus und stellt fest, dass wir es ohne Werkstatt nicht reparieren können. Wir müssen also ein neues Getriebe nach Fjærland bestellen.

In Holland finden wir das passende Getriebe. Wir bestellen es noch vor dem Wochenende und lassen es an den kleinen Dorfladen am Hafen senden. Nun heisst es erstmal warten und die Tage an diesem schönen Ort geniessen.

Warten in Fjærland

Zu unserer grossen Freude lassen Julia und Jens ihr Schiff im Hafen von Askvoll liegen, nehmen zuerst den Bus, mieten dann ein Auto und besuchen uns zum Wochenende in Fjærland. Zusammen verbringen wir wunderschöne gemeinsame Stunden mit interessanten Gesprächen, einem Besuch bei Boyabreen Gletscher und natürlich gibt es Abends ein Schweizer Raclette. Die beiden schlafen bei uns auf dem Schiff.

Wir verbringen die wartenden Tage hauptsächlich mit Velofahren in dieser unglaublich schönen Landschaft am Fusse des Jostedalsgletscher.

Am Steg lernen wir auch Max kennen, ein Italiener aus Rom, er war auch mal Skilehrer in Davos und ist seit 20 Jahren Tourguide in Norwegen. Mit seiner Gruppe verbringt er gerade 2 Tage in Fjærland. In seinen Pausen kommt er auf einen richtigen italienischen Kaffee vorbei – und ich geniesse es, endlich wieder einmal Italienisch zu sprechen.

Am Mittwoch wird tatsächlich bereits unser neues Getriebe geliefert – die etwas ältere Pöstlerin brachte das 25kg schwere Getriebe eigenhändig an den Steg bis zum Schiff! Wir staunen nur – Norweger halt!

Martin lässt keine Zeit verstreichen, baut das neue Getriebe ein und bereits am nächsten Tag verlassen wir Fjärland Richtung Balestrand. Alles funktioniert wieder einwandfrei -bis jetzt!

Balestrand

Kviknes Hotel in
Balestrand

Im Hafen von Balestrand angekommen, suchen wir erstmal Diesel – laut unserem Hafenhandbuch sollte es diesen hier geben. Alles was wir aber noch vorfinden, ist eine geschlossene Tankstelle. Bis in den nächsten Hafen haben wir genug Diesel dabei. Wir schlendern noch etwas in diesem touristischen Örtchen herum und besuchen das berühmte Kviknes Hotel, das 1913 im Schweizer Stil gebaut wurde. Auch Max, unser italienischer Tourguide-Freund, schaut noch einmal vorbei, bevor wir uns für die nächste Zeit voneinander verabschieden.

Leirvik

Am nächsten Tag legen wir in Balestrand ab und motoren rund acht Stunden gegen den Wind – natürlich wieder etwa 20 Knoten – nach Leirvik, wo wir direkt zur eingezeichneten Tankstelle fahren. Diesmal klappt alles problemlos – eine top ausgestattete Tankstelle und wir sind entsprechend erleichtert.


Mit neuem Getriebe, vollem Tank und vielen Erinnerungen im Gepäck sind wir nun bereit für das nächste Kapitel unseres Norwegen-Abenteuers.

Fjærland
Fjærland

Segeltage voller Überraschungen

Kvitsoy

Unser nächstes Ziel: Kvitsøy – eine kleine Insel vor Stavanger, wo tatsächlich mehr Schafe als Menschen leben und die Dorfstrasse nur mit dem Boot befahrbar ist.

Das Dörfchen mit seinen alten, weissen Holzhäusern wirkt wie aus einer anderen Zeit. Kein Wunder, dass es viele Besucher aus dem nahegelegenen Stavanger anzieht. Wir machen an einem öffentlichen Steg fest und geniessen ein paar wunderbar entspannte Sommertage.

Beim Abendspaziergang durch den kleinen Hafen erleben wir dann noch eine besondere Überraschung: Wir treffen auf Sailing_Ingrid-Marie , ein bekannter schwedischer Segler, der seine Eindrücke auf dem Internet teilt.

Ein netter Wortwechsel und Bekanntschaft mit seinem Hasen Rufus erfreuen mich riesig. Rufus, sein Hase, ist auf seinen Segelabenteuern immer dabei und das schon seit 9 Jahren. Nun sind sie wieder auf Südkurs, zurück nach Schweden.

Eine kleine Wanderroute führt über die steinigen Hügel der Insel. In der Ferne entdecken wir eine Hütte mit grossen Fenstern und Martin sagt noch: das ist auch noch ein frecher „Siech“ der sich hier eine Hütte baut. Doch als wir näher kommen, sehen wir, dass die Hütte öffentlich und für alle zugänglich ist.

Eine Tageshütte, die man beim Wandern oder auch bei schlechtem Wetter benützen darf. Mit gemütlichem Holzhofen, Aussengrill, Schaffellen im Dachstock und einer super Aussicht.


Bukkøy

Unsere Route führt uns weiter nördlich zum Wikingermuseum Nr. 53 von Avaldsnes auf Bukkøy. Wir machen am öffentlichen Steg direkt bei der Wikingerfarm fest und wandern um die Insel und besuchen auch das Museum am nächsten Tag. Nun wissen wir warum Donnerstag / Thursday heisst – vom Wikingergott Thor – Gott des Donners.

Skorpo

Es geht weiter Richtung Norden, vorbei an Haugesund in den Hardangerfjord. Am Horizont brauen sich dunkle Wolken zusammen und es ist klar dass ein Gewitter aufzieht. Zeit um in eine geschützte Bucht zu gelangen. Wir hatten nicht mehr viel Zeit und so entschliessen wir uns in der Bucht vor Skorpo zu ankern. Leider hielt der Anker nach zwei Versuchen nicht und so machten wir doch lieber am kleinen Betonsteg fest. Kaum waren wir sicher angebunden blitzte es alle paar Sekunden und Donner grollte in den Bergen. So intensiv haben wir es selten erlebt. Ein Blitz schlägt ca. 200m vor unserem Boot ein.

Nach einer halben Stunde war alles vorbei und wir sind froh, unbeschädigt davon gekommen zu sein.

Kurz darauf kommen zwei Norweger zum Steg – offenbar neugierig wer da in ihrer kleinen Bucht festgemacht hat. Wir grüssen freundlich und fragen, ob es in Ordung sei, hier zu liegen. Ja natürlich, sagen sie – schon war das Eis gebrochen und wir lernten den Bauern, seine Bootswerft, die Kühe und Hafen kennen.

Johann der seit bald 20 Jahren auf seinem Boot lebt und Ole, der Bauer der Insel, erzählen uns ein wenig über das Leben hier und wenig später stehen wir im Kuhstall und gleich daneben in der grossen Werkstatt, wo Holzboote gebaut werden.

nach dem Gewitter

Hardangerfjord

Fanafjord

Auf dem Weg nach Bergen kommen wir bei Fabian & Lyn vorbei. Martin kannte Fabian von früher über die Gartenbaujungs. Er ist mit seiner norwegischen Freundin Lyn nach Norwegen ausgewandert. Wir suchen uns eine ruhige Bucht im Fanafjord, lassen unseren Anker auf zwölf Metern Tiefe fallen und verabreden uns für den nächsten Tag bei uns an Bord.

Am nächsten Morgen sitzen wir gerade beim gemütlichen Frühstück, als plötzlich ein Dinghi mit drei Uniformierten direkt auf uns zuhält. Mein erster Gedanke: der Zoll. Doch es ist die Feuerwehr. Jemand hatte sie alarmiert – wir hätten angeblich genau über einer Wasserleitung geankert, obwohl nirgends ein Ankerverbot zu sehen war. Jetzt sollen wir bitte den Anker kappen, sonst könne es teuer werden, falls die Leitung beschädigt wird.

Abschneiden? Auf keinen Fall! Martin schlägt vor, selbst hinunterzutauchen, um die Lage zu prüfen. Nach ein paar Telefonaten mit dem Feuerwehrchef in Bergen willigen sie ein. Natürlich geht das nicht sofort – erst muss die Tauchausrüstung vorbereitet und der Kompressor angeschlossen werden.

Die Feuerwehrmänner kommen also zu uns an Bord. Ich serviere Kaffee. Sichtlich angetan von der gemütlichen Atmosphäre geniessen sie ihren Sonntagsdienst bei schönstem Sommerwetter – auf einem Schweizer Segelboot im Fanafjord.

Nach sorgfältiger Vorbereitung taucht Martin schliesslich die zwölf Meter zum Anker hinab. Wenig später taucht er wieder auf und gibt Entwarnung: Der Anker liegt frei, weit genug entfernt von der Leitung. Wir sind erleichtert – bleiben dürfen wir trotzdem nicht. Also lichten wir den Anker – immer noch mit der Feuerwehr an Bord und werden sozusagen aus der Bucht eskortiert. Danach suchen wir uns ein neues Plätzchen weit weg von allen Häusern und ganz bestimmt von allen Wasserleitungen.

Bergen

Wir entscheiden uns am nächsten Tag nach Bergen zu fahren – wir wollen noch ein paar Dinge besorgen. Der Hafen in Bergen ist jetzt im Sommer überfüllt und meistens muss man im Päckchen liegen. Wir haben keine Lust darauf und suchen uns einen anderen geeigneten Platz und werden 2km nördlich fündig.

Ein Holzsteg bei einer geschlossenenen Fabrik in Nyhavn. Wir haben ja ein Dinghi und können die 2km nach Bergen fahren.

Am nächsten Tag – gesagt, getan – fahren wir mit dem Dinghi nach Bergen. Jeden Tag legen hier zwei bis drei Kreuzfahrtschiffe an, und das kleine Städtchen ist dann bis auf den letzten Winkel überlaufen. Trotzdem sind wir nicht alle Tage hier, also schlendern wir durch die überfüllten Gassen, weichen den Menschenmassen in alle Richtungen aus und lassen uns ein wenig treiben.

Nach einer Weile haben wir genug gesehen und machen uns auf den Heimweg. Schon in der Hafeneinfahrt türmen sich die Wellen, und der Wind bläst direkt in unsere Bucht. Mit unserem Dinghi – zum Glück mit 15-PS-Aussenborder – kämpfen wir uns nasse Meter für Meter zurück zu unserem Schiff.

Zum ersten Mal beim Dinghifahren erwischt mich eine Welle so, dass ich einen ordentlichen Schluck abbekomme – und bis auf die Unterhosen nass bin. Von den zwei Tagen Rückenschmerzen durch die Schläge der Wellen ganz zu schweigen…Morgen nehmen wir den Bus!

Am nächsten Tag wollen wir es noch einmal wagen – allerdings dieses Mal mit dem Bus nach Bergen. Die Fahrt klappt wunderbar, ganz ohne Salzwasser-Dusche und Rückenschmerzen. Und wie es der Zufall will: Den ganzen Tag, ja sogar am Abend, liegt das Wasser spiegelglatt. Wir hätten locker mit dem Dinghi fahren können.

Norwegen überrascht – mal mit ruhigen Buchten, mal mit Feuerwehr an Bord. Langweilig wird es uns nie!

Von Werftzeit und Wiedersehen

Drei Monate in der Werft

Fast 3 Monate haben wir in der Museumswerft in Greifswald verbracht. Die Zeit haben wir genutzt um unser Schiff auf Vordermann zu bringen. Einiges haben wir erneuert: neue Segel, neue Davits, zusätzliche Solarpanele (1700 Watt) und neue Batterien (15KW/h LIFEPO4) von Global Power. Manchmal schien die Werftzeit kein Ende zu nehmen, aber jetzt sind wir froh über jedes kleine Detail das wir verbessert haben.

Unsere neuen Segel ließen wir in der Tuchwerkstatt Greifswald fertigen – Sebastian, der Segelmacher, ist gleichzeitig auch Vertreter von Rolly Tasker Sails. Bei eisiger Kälte wurden Segel und Rigg an Bord gemessen. Sechs Wochen später hielten wir die neuen Segel in den Händen.

Wir lagen sehr gerne in der Museumswerft Greifswald. Sie ist sozusagen eine Selbsthilfewerft, in der jeder gegen einen kleinen Unkostenbeitrag die Werkstätten und Maschinen nutzen darf. Werftmeister Holger war jederzeit sehr hilfsbereit und zuvorkommend – wir können die Werft nur empfehlen und würden jederzeit wieder dort liegen wollen.

Dort lernten wir auch Thomas kennen, der selbstständig als Schweisser und Mechaniker in der Werft für mehrere Jahre arbeitete. Er hatte letztes Jahr sein Stahlschiff erfolgreich in die Nordsee gesegelt und wird zurkünftig auch die Weltmeere bereisen. Sein ansteckendes, lustiges Lachen sorgte für manche schöne Abende an Bord der Winggis 42.

Stralsund – ein kleines Wiedersehen

Als wir startklar waren, segelten wir als Erstes nach Stralsund. Lange hatten wir Isolde und Karin versprochen, sie irgendwann wieder zu besuchen. Kennengelernt hatten wir die beiden im letzten Jahr – in der (angeblich) ältesten Hafenkneipe Europas, mitten in Stralsund.

Die Wiedersehensfreude war gross, und wir haben die gemeinsamen Tage sehr genossen. Wir wurden eingeladen, liebevoll bekocht – und auch bei uns an Bord war fast immer jemand zu Besuch.

Eigentlich wollten wir schon früher weiter, aber wir blieben immer noch einen Tag länger – auch, weil uns Karins Familie über Ostern zum Grillieren eingeladen hatte. Bei Marinchen, die uns zeigte wie man Eierlikör vom Tisch trinkt und bei Gilli mit den tasmanischen Wurzeln. Ein schöner Abend, den wir nicht missen möchten.

Weiter nach Barth zu Fortgeblasen

Von Stralsund segelten wir weiter nach Barth, wo wir unsere Freunde Claudia und Jürgen von Fortgeblasen trafen. Ihre La Belle Epoque lag in der Werft, und wir verbrachten gemeinsam viele gemütliche Stunden, während wir sie täglich mit verschiedenen Menüs bekochten.

Ausserdem besuchten uns Julia und Jens mit ihrem Kleinflugzeug aus Cuxhaven. Vor 2 Jahren lagen wir mit unseren 3 Booten vor Anker in Bornholm. So entstand ein besonderes Treffen, das uns in Erinnerung bleiben wird.


Julia & Jens mit ihrem Kleinflugzeug in Barth gelandet

Besuch auf Hiddensee

Nach Barth ging es für uns weiter zur Insel Hiddensee, wo wir Michael und Sarah von der North Story besuchten. Michael ist seit Kurzem der neue Hafenmeister in Kloster, und es war schön, sie wiederzusehen und ein paar entspannte Tage mit ihnen zu verbringen.

Wir genossen Spaziergänge, Velotouren, gute Gespräche und das einfache Leben auf der Insel. Wir wünschen den beiden eine schöne Zeit auf „Floki’s“ Insel.

Auf nach Büsum

Nach allem beschlossen wir, einen kleinen Abstecher nach Büsum zu machen, um dort alle Freunde zu besuchen, die wir vor vier Jahren während unserer Werftzeit kennengelernt hatten.

Für diese Zeit fanden wir für unsere Winggis 42 einen Liegeplatz in der Museumswerft in Kappeln in der Schlei und warteten auf Hiddensee auf das nächste passende Wetterfenster, um über Dänemark nach Kappeln zu segeln. Von Kappeln aus ging es dann mit Bus und Zug direkt nach Büsum.

Die Wiedersehensfreude war gross – jeden Tag besuchten wir andere Freunde und wurden herzlich empfangen und eingeladen. Es war schön zu sehen, wie willkommen wir uns überall fühlten – fast, als wären wir nie wirklich weg gewesen.

Kurzer Heimatbesuch

Und weil wir gerade so im Besuchsmodus waren, hängten wir gleich noch eine kleine Heimreise in die Schweiz an. Eine Woche verbrachten wir in Basel bei Familie und Freunden – und ein Abstecher in die Berge durfte dabei natürlich nicht fehlen.

Vorfreude auf den Norden

Nach all den Besuchen sind wir nun wieder unterwegs – mit neuer Energie und viel Vorfreude. Aktuell segeln wir durch Dänemark, geniessen ruhige Buchten und die langen Tage.

Unser Ziel ist Norwegen. Mit jedem Tag wächst die Vorfreude auf die Küsten, Fjorde und das Abenteuer im Norden.

Youtube Video: Teil 2 unserer Reise durch Schweden, Finnland und Estland

Zwischendurch fanden wir doch noch etwas Zeit, den 2. Teil unseres Videos von der letztjährigen Reise zu schneiden und fertigzustellen.
Hier geht’s zum Video:

Wir bauen neue Davits für zusätzliche Solarpanele

Unsere neuen Segel sind bei Rolly Tasker Sails / Tuchwerkstatt Greifswald bestellt und während wir auf die Fertigung warten, nutzen wir die Zeit in der Museumswerft. Hier können wir glücklicherweise alle Werkstätten und Maschinen brauchen und somit entschliessen wir uns neue Davits für 2 zusätzliche Solarpanele zu bauen. Gleichzeitig montieren wir 2 Solarpanele auf dem Dach – mit einer praktischen Lösung; das untere Panel lässt sich herausziehen und dient gleichzeitig als Sonnenschutz für unser Cockpit.

Eine besondere Herausforderung: Wir liegen im Päckchen neben zwei großen Traditionsschiffen, also muss das gesamte Material zuerst durch beide Schiffe transportiert werden. Ausserdem binden wir uns ein Arbeitsfloss ans Heck, um optimal arbeiten zu können. Bevor wir loslegen, demontieren wir die Windsteueranlage, die Seilrolle, die Badeleiter und beide Halterungen mit den Dinghi-Motoren, um ein freies Heck zum Schweißen zu haben.

Mit diesen 4 neuen Solarpanelen haben wir genug Strom um zu kochen, den Warmwasserboiler zu erhitzen und alle restlichen elektronischen Geräte zu versorgen.

Daten: 1 Solarpanel: 1762mm x 1134mm und 445 Watt

Hier ein Einblick in unsere Arbeit:

Durch das Schweissen hat die Farbe am Heck etwas gelitten – also steht nun noch eine neue Lackierung an. Und damit uns nicht langweilig wird, nutzen wir die Gelegenheit, um im Cockpit auch gleich noch einen KiwiGrip rutschfesten Belag aufzutragen.

Unsere neuen Segel sollten bald fertig sein, und dann geht’s endlich weiter in den Norden – nach Norwegen. Wir freuen uns darauf!

19m hoch – Windex und 3-Farben Laterne abmontiert

Unser Windex ist mal wieder kaputt – also muss Martin auf den Mast. Gleichzeitig hat er auch unsere 3-Farben Laterne abmontiert, sie bekommt neue LED Lämpchen.

Glücklicherweise ist unser 19 Meter hoher Mast mit „Maststufen“ ausgestattet, die das Klettern erheblich erleichtern. Zusätzlich ist Martin mit einem Fall nochmals über eine Winsch gesichert, die ich am Mast bediene. So bleibt er jederzeit gut abgesichert.

Jetzt heisst es zuerst Windex reparieren und LED ersetzen – dann muss Martin nochmal hoch, damit alles auf dem Mast wieder einsatzbereit ist.

19m hoch

Täglicher Bord-Kletterkurs

Unsere Winggis 42 liegt gerade neben zwei großen Traditionsschiffen – und das bedeutet: Klettern statt Gangway! 😅 Jeden Tag geht’s über zwei Schiffe, bevor wir endlich an Bord sind.

📍 Ort: Museumswerft Greifswald
⚓ Schiff: Winggis 42

Neue Segel in Greifswald / Deutschland

Nach fast einem Jahr in Schweden und nur wenigen richtigen kalten Wintertagen mit Schnee bereiten wir uns langsam auf die Ueberfahrt nach Deutschland vor.

Unsere Segel sind über 20 Jahre alt und wir wissen nicht, wielange sie noch halten werden. Um gut für zukünftige Reisen vorbereitet zu sein, entschliessen wir uns für einen Segelmacher in Greifswald / Deutschland.

Die Wettervorhersage sieht für zwei Tage einigermassen stabil aus, danach für 2 Wochen nicht mehr. Wir wollen Samstag Abend um ca. Mitternacht los und die 140 Seemeilen von Matvik nach Greifswald durchsegeln. Und genau an diesem Abend werden wir kurzfristig von Essemi und Nick zu Burn’s Night eingeladen. Ein jährliches schottisches Fest. Die beiden sind aus Schottland nach Schweden ausgewandert.

Schottisches Haggis

Wir freuen uns über die Einladung und probieren zum 1. Mal Haggis – direkt aus Schottland importiert – ein Gericht aus gehackten Schafsinnereien mit Hafer im Schafsmagen (eine Art Leberwurst im Schafsmagen)….Überraschenderweise hat es uns auch noch geschmeckt 🙂 Von geschätzten 30 Gästen haben sicher die Hälfte ihre eigenen Musikinstrumente mitgebracht und den ganzen Abend schottische Lieder gespielt. Wir danken Essemi und Nick für ihre Gastfreundschaft!

Üeberfahrt Matvik SE – Greifswald DE

Noch mit Musik in den Ohren verlassen wir um 23.00 Uhr das Fest, bereiten uns vor und legen um 23.45 von Matvik ab – Kurs Süd nach Greifswald. Es war wenig Wind angesagt und so dachten wir an eine ruhige Nacht. Dachten wir……kaum waren wir draussen, nahm der Wind und die Wellen zu – angesagte 15 Knoten waren nun 25 Knoten Wind. Martin wurde leider seekrank und somit war an meinen geplanten Schlaf vorerst nicht zu denken. So segelten wir die Nacht durch die Hanöbucht und wechselten uns ab so gut es ging. Der Wind liess am Morgen dann soweit nach, dass wir den Motor zur Hilfe nehmen mussten. Wir wollten rechtzeitig in Greifswald ankommen, das nächste Tief war bereits im Anmarsch.

Nachts auf dem Greifswalder Bodden sahen wir plötzlich auf dem AIS ein Boot hinter uns, relativ nahe. Und schon hörten wir am Funk unseren Schiffsnamen. Die deutsche Küstenwache wollte uns besuchen und unsere Pässe sehen. Wir sollten auf Kurs bleiben. Mit einem langen Stiel mit einer kleinen Tasche dran sollten wir unsere Pässe in die Tasche legen. Nach 10 Minuten bekamen wir sie dann wieder zurück. Die Küstenwache war sichtlich erstaunt über ein Schweizer Schiff das mitten in der Nacht bei Nebel im Winter auf dem Greifswalder Bodden fährt. Sie haben uns freundlich einen schönen Abend gewünscht.

Um 01.30 am Sonntag Morgen legen wir etwas müde am Steg vor der Brücke in Wieck / Greifswald an und kochen uns zuerst eine Büchse Ravioli! Soooo guat gsi!!!

Schwedische Schärenwelt

Unsere Route ging entlang der Segler E4 von Västervik bis Oxelösund, im Prinzip die Autobahn zur See für Segler entlang des Schärengartens – es hatte zum Teil wirkich viel „Verkehr“, in beide Richtungen und wir mussten teilweise in den Verkehr einfädeln. Es gab aber überall geschützte Ankerplätze, manchmal hatten wir uns auch an den Felsen gebunden, so wie die Schweden. Aber wir genossen unseren „Feierabend“ meistens im Cockpit. Es ist für uns amüsant wenn die Schweden mit dem Bug an den Felsen fahren, vorher den Heckanker runterlassen, den Bug dann mit langen Landleinen am Fels oder Baum festbinden und dann mit ihren Stühlen auf den Felsen sitzen, meist umgeben von Ameisen und Mücken und dann auf ihr Boot schauen.

Visfestivalen Västervik 2024

Wir fahren mit unserem Dinghi an zwei Tagen 5sm ans Visfestivalen Västervik 2024 – eines der ältesten Festivals in Schweden. Fast jeder schwedische Liedermacher, inkl. ABBA stand irgendwann mal auf der Bühne in der alten Schlossruine / Slottsholmen.

Längholms Glassbod

Titti’s Längholmens Glassbod

Zufälligerweise haben wir auf unserer Dinghitour eine kleine Insel mit einem Glace-Schild entdeckt, das lassen wir uns sicher nicht entgehen. Trotz bevorstehendem Regen schnell zurück auf unser Schiff um Geld zu holen und wieder zur Insel.

Herzlichst wurden wir von Titti empfangen und genossen ein feines selbstgemachtes Glace – überall auf der Schäre Tische und Bänke und sehr liebevoll eingerichtet.

Nach 3 Wochen in Oxelösund angekommen, ankerten wir zuerst auf der gegenüberliegenden Seite des Gästehafens. Mit unserem Dinghi ging es durch den engen Kanal in den Hafen. Meine Schwester Patricia hatte ende Juli eine Woche Ferien und hat sicher kurzerhand entschlossen uns in Schweden zu besuchen. Ich holte sie am nächsten Tag am Flughafen Arlanda in Stockholm ab. Für die ca. 2,5 stündige Fahrt mit Bus und Zug benötigte ich 3 verschiedene Apps und 3 verschiedene Tickets. Schalter gibt es schon gar nicht mehr.

Wir verbrachten ein paar schöne Tage im Gästehafen von Oxelösund, erkundeten die Gegend mit dem Velo, gingen einkaufen, Blaubeeren im Wald sammeln, Waffeln essen und zum Apéro in die Bar im Hafen. Der kleine Chihuahua „Hugo Boss“ war der Chef dort! Und natürlich wollte ich Patricia unbedingt einen Loppies zeigen – die in Schweden sehr originellen Secondhand-Läden und so fuhren wir mit dem Bus nach Nyköping und wurden sogar fündig.

Nach einer schönen Woche zusammen brachte ich Patricia wieder nach Stockholm – auf ein baldiges Wiedersehen ende Jahr in der Schweiz.

Ankerplatz Ringsön 58°44.691’N 17°26.688’E

Viele Boote waren in der schönen Bucht von Ringsön und trotzdem waren wir auf unserem Landgang alleine und konnten sogar Hirsche beobachten.

Ankerplatz Ankarudden 58°48.022’N 17°49.968’E

Wir hatten uns in Oxelösund gut mit Lebensmitteln eingedeckt und so gab es zum heutigen Geburtstag von Martin ein selbstgemachtes Cordonbleu mit Gorgonzola und Bündnerfleisch. Natürlich mussten wir danach die Beine noch etwas vertreten und machten noch einen kurzen Landgang.

Ankerplatz Eknäset 59°04.952’N 18°23.881’E

Wir wollten eigentlich in dieser Bucht ankern, jedoch war sie bereits mit anderen Booten voll. Es war Wochenende und schönes Wetter und somit Ausflugsziel für die schwedischen Segler.

Und so fanden wir in der Nachbarsbucht einen ruhigen Ankerplatz auf 9m Tiefe. Das scheinen die Schweden eher nicht zu mögen, denn wir waren alleine. Am Abend kam noch ein Fischer, legte seine Netze aus und kam noch für ein kurzes Schwätzchen bei uns vorbei.

Insel Nr. 32 – 58°13.531’N 16°56.614′ E

Einfach im Wald bummeln gehen – Lilla Skällo

Ankerplatz Södra Ormö 58°24.689’N 16°55.442′ E

Es geht weiter Richtung Norden. Wir wollten nicht zu weit weg von der E4 und suchten uns auf der Seekarte einen Ankerplatz – die Einfahrt zwischen den Felsen war nur ca. 30m breit und die Bucht zu klein um nur zu Ankern. So entschieden wir uns den Buganker zu legen und uns achtern am Felsen mit einer Landleine festzumachen. Das ganze hat etwas länger gedauert als gedacht und leider hatte ich (Alessandra) auch noch den Schärennagel direkt in ein Möwennest geschlagen, zum Glück keine Eier mehr drin….Die Begeisterung der Möwe hielt sich dabei in Grenzen.

Wir ankern in der Bucht von Södra Ormö, Östergötland, Schweden und legen mit unserem Dinghi eine Landleine

Södermöja 59°23.885’N 18°52.147′ E und Heckankerpatzer

Wir hatten eigentlich nicht geplant hier in Södermöja zu ankern. Wir wollten in die Bucht die nur 2sm entfernt lag. Dort waren wieder mal die besten Felsen bereits mit schwedischen Booten besetzt und überall sassen sie mit ihren Campingstühlen auf ihren Schären. Nichts desto trotz entschieden wir uns zu bleiben und suchten uns einen anderen Felsen aus. Martin fuhr mit dem Bug nah genug ran und ich konnte über die Bugleiter auf den Felsen springen und die Leine am Baum festmachen. Gleich hörte ich auch Martin, dass die Heckankerleine nicht richtig aufgeschossen war und er sie zuerst entwirren musste, bevor er den Heckanker mit dem Dinghi, das er auch noch runterlassen musste, auswerfen konnte. Es verging dabei kostbare Zeit und unser Heck trieb mit dem Wind Richtung Ufer und auch etwas auf eine Untiefe. Zurück auf dem Schiff zogen wir uns dann mit der Winsch zum Heckanker um wieder genug Abstand zum Ufer zu haben. Die Schaulustigen auf den Felsen kümmerten uns wenig, doch wir hatten Zweifel dass wir hier mit dem Wechsel der Windrichtung in der kommenden Nacht gut liegen würden. Also entschlossen wir uns einen neuen Ankerplatz zu suchen. Das Dinghi wieder an die Davits gehängt, die Vorleine um den Baum auf Slip gelegt und versucht den Heckanker zu lichten. Natürlich hatte er sich mittlerweilen im Schlamm und in den Algen sehr gut eingegraben und wir hatten Mühe ihn wieder hoch zu holen. (Anker halten ja immer am besten beim Einholen). Wir waren dann aber froh nach 2sm in der Bucht von Södermöja einen schönen Ankerplatz gefunden zu haben, an dem wir auch 3 Tage blieben.

Södermöja

Die Insel mit ihren Sommerhäusschen hatte ihren Charme. Auf unserer Wanderung auf der Schotterstrasse zum vermeintlichen Hafen mit Glacée kreuzten uns die kurligsten Fahrzeuge – Quads mit Anhänger, Töffli mit Kiste vorne (meistens für die Frauen), Golfcaddies und alle Fahrer winkten uns freundlich zu. Nach ca. 6km waren wir endlich im Hafen angekommen, jedoch kein Kiosk, kein Laden, es gab einfach nichts. Ein paar leere Fischerhäusschen, einen leeren Hafen, keine Menschenseele. Zum Glück hatte ich selber noch Wasser mitgenommen und so machten wir uns ohne Verstärkung wieder auf den langen Rückweg. Zurück im Dorf hatte der Laden noch genau 15min geöffnet und es gab dann doch noch das langersehnte Glacée.

Für uns geht es nun weiter dem Stockholmer Schärengarten entlang zu den Äland Inseln bis nach Helsinki.

In den Schären von Ostschweden angekommen

Nachdem wir anfangs Mai für einen Kurzurlaub in der Schweiz waren, segelten wir nach der Rückkehr mit unserer Winggis42 von Karlskrona in Richtung Norden über Kalmar nach Mönsteras. Ganz alleine lagen wir in der grossen Bucht und waren fasziniert von all den kleinen Inseln die uns umgeben haben. Jeden Tag erkundeten wir mit unserem Dinghi eine andere Insel, wanderten und nahmen jeweils auch unsere Campingstühle mit. Der Apéro durfte natürlich nicht fehlen.

Mitte Juni erwarteten wir dann Besuch aus der Schweiz. Martin’s Eltern waren mit ihrem Wohnwagen nach Karlskrona gereist. Also ging es für uns zurück nach Karlskrona. 17 Stunden dauerte unsere Ueberfahrt durch den Kalmarsund. Der Wind war gegen uns aber wir nutzten das einzige Wetterfenster durch die Nacht und konnten dafür die ganze Strecke segeln. Zusammen verbrachten wir schöne Tage in Blekinge und feierten auch das grosse Mitsommerfest auf Dragsö bei Karlskrona.

Seit ein paar Tagen sind wir nun wieder alleine und machten direkten Kurs Richtung Norden nach Västervik. Endlich sind wir in den ostschwedischen Schären angekommen und sind auch hier wieder fasziniert von dieser unglaublich schönen Natur. Wir ankern in einer Bucht die uns unsere Freunde von „Fortgeblasen“ vorgeschlagen haben, nähe Västervik. Wir wollen auch unsere Landleinen testen und legen sie das erste Mal an einen Baum. Sie ist noch etwas lang, aber für das erste Mal sind wir ganz zufrieden.