Täglicher Bord-Kletterkurs

Unsere Winggis 42 liegt gerade neben zwei großen Traditionsschiffen – und das bedeutet: Klettern statt Gangway! 😅 Jeden Tag geht’s über zwei Schiffe, bevor wir endlich an Bord sind.

📍 Ort: Museumswerft Greifswald
⚓ Schiff: Winggis 42

Neue Segel in Greifswald / Deutschland

Nach fast einem Jahr in Schweden und nur wenigen richtigen kalten Wintertagen mit Schnee bereiten wir uns langsam auf die Ueberfahrt nach Deutschland vor.

Unsere Segel sind über 20 Jahre alt und wir wissen nicht, wielange sie noch halten werden. Um gut für zukünftige Reisen vorbereitet zu sein, entschliessen wir uns für einen Segelmacher in Greifswald / Deutschland.

Die Wettervorhersage sieht für zwei Tage einigermassen stabil aus, danach für 2 Wochen nicht mehr. Wir wollen Samstag Abend um ca. Mitternacht los und die 140 Seemeilen von Matvik nach Greifswald durchsegeln. Und genau an diesem Abend werden wir kurzfristig von Essemi und Nick zu Burn’s Night eingeladen. Ein jährliches schottisches Fest. Die beiden sind aus Schottland nach Schweden ausgewandert.

Schottisches Haggis

Wir freuen uns über die Einladung und probieren zum 1. Mal Haggis – direkt aus Schottland importiert – ein Gericht aus gehackten Schafsinnereien mit Hafer im Schafsmagen (eine Art Leberwurst im Schafsmagen)….Überraschenderweise hat es uns auch noch geschmeckt 🙂 Von geschätzten 30 Gästen haben sicher die Hälfte ihre eigenen Musikinstrumente mitgebracht und den ganzen Abend schottische Lieder gespielt. Wir danken Essemi und Nick für ihre Gastfreundschaft!

Üeberfahrt Matvik SE – Greifswald DE

Noch mit Musik in den Ohren verlassen wir um 23.00 Uhr das Fest, bereiten uns vor und legen um 23.45 von Matvik ab – Kurs Süd nach Greifswald. Es war wenig Wind angesagt und so dachten wir an eine ruhige Nacht. Dachten wir……kaum waren wir draussen, nahm der Wind und die Wellen zu – angesagte 15 Knoten waren nun 25 Knoten Wind. Martin wurde leider seekrank und somit war an meinen geplanten Schlaf vorerst nicht zu denken. So segelten wir die Nacht durch die Hanöbucht und wechselten uns ab so gut es ging. Der Wind liess am Morgen dann soweit nach, dass wir den Motor zur Hilfe nehmen mussten. Wir wollten rechtzeitig in Greifswald ankommen, das nächste Tief war bereits im Anmarsch.

Nachts auf dem Greifswalder Bodden sahen wir plötzlich auf dem AIS ein Boot hinter uns, relativ nahe. Und schon hörten wir am Funk unseren Schiffsnamen. Die deutsche Küstenwache wollte uns besuchen und unsere Pässe sehen. Wir sollten auf Kurs bleiben. Mit einem langen Stiel mit einer kleinen Tasche dran sollten wir unsere Pässe in die Tasche legen. Nach 10 Minuten bekamen wir sie dann wieder zurück. Die Küstenwache war sichtlich erstaunt über ein Schweizer Schiff das mitten in der Nacht bei Nebel im Winter auf dem Greifswalder Bodden fährt. Sie haben uns freundlich einen schönen Abend gewünscht.

Um 01.30 am Sonntag Morgen legen wir etwas müde am Steg vor der Brücke in Wieck / Greifswald an und kochen uns zuerst eine Büchse Ravioli! Soooo guat gsi!!!

Winterzeit

24.12.2024 Utklippan

Bei den kurzen Tagen im winterlichen Schweden wird die Ankunft meist im Dunkeln stattfinden, so auch an diesem Tag. Die östliche Einfahrt nach Utklippan haben wir gut gemeistert. Martin am Innensteuerstand und Alessandra am Bug mit einem Scheinwerfer. Leider ist die Hafeneinfahrt nicht mehr beleuchtet aber mit dem Scheinwerfer konnten wir die Umrisse der Hafeneinfahrt gut erkennen. Wir halten uns strikt an das enge Fahrwasser, auf beiden Seiten lauern Steine im Wasser, auch im Vorhafen. Nach einer 10 stündigen Überfahrt von Kalmar kommend machen wir pünktlich um 1800 im Hafen fest und geniessen danach ein feines Fondue Chinoise – pünktlich zu Weihnachten!

Nachdem in den nächsten Tagen bis zu 60kts Wind angekündigt wird, entschieden wir uns nach 2 Tagen in den Hafen von Karlskrona zu verlegen. Dort liegen wir doch etwas geschützter.

Die Feuerwerke an Silvesterabend hielten sich in Karlskrona in Grenzen, es hatte wohl einfach zu viel Wind. Auch wir haben es uns auf der Winggis sehr gemütlich gemacht und haben mit einem „Röteli“ aufs Neue Jahr angestossen 🙂

1.1.2025 Kapitan Borchardt

Zufälligerweise traf ich am nächsten Tag zwei Damen auf der Hafen-Toilette die uns für den Abend auf ihr Schiff eingeladen haben – die unter polnischer Flagge Kapitan Borchardt, ein Drei-Mast Segelschulschiff von 1918 das über Silvester einen Törn von Stettin aus nach Schweden geplant hatte. Wir wurden vom Kapitän und der 33-köpfigen Besatzung sehr herzlich empfangen und wir feierten unser Neues Jahr bis in die Morgenstunden. Die Gastfreundlichkeit, Herzlichkeit und Offenheit der Polen hat uns schlicht überwältigt und wir haben wirklich selten so ein lustiges Fest erlebt. Wir werden es mit einem Lächeln im Gesicht in unseren Erinnerungen behalten.

Serdecznie dziękujemy naszym polskim przyjaciołom żeglarskim 🙂

Nach dem Sturm

Der Starkwind lässt uns länger im Hafen bleiben und so nutzen wir die Zeit zum Lesen, Vorbereiten für Norwegen, kleinere Arbeiten am Boot und um einen kurzes Video unseres Segeljahres 2024 zusammenzuschneiden. Im folgenden Video findet ihr den 1. Teil. Viel Spass beim Schauen!

Schärensegeln geht auch im Winter

Bevor der Hafen endgültig zufriert, verlassen wir Nävekvarn früh morgens durch die Schären in südliche Richtung nach Langö – die nächsten Tage hat der Wetterbericht Minusgrade angesagt und wir wollen uns nicht  einfrieren lassen. Der Winter ist im Anmarsch. Mit 20kts Wind aus Nord, kommen wir gut vorwärts, müssen uns sehr auf die Route konzentrieren – überall Untiefen und Steine, wie üblich in den schwedischen Schären. Abends lassen wir den Anker in einer kleinen Bucht fallen.

Mit den ersten Sonnenstrahlen am nächsten Tag verlassen wir den Ankerplatz, denn bereits um 15.00 Uhr fängt die Abendämmerung an und kurz vor Sonnenuntergang lassen wir den Anker bei Langö fallen.

Schwedische Winter Segeltage!

Ende

Rückkehr auf die Winggis42

Nach 5 Wochen Schweizer Luft sind wir gestern Abend nach 13 Stunden Reisezeit im winterlichen Nävekvarn/Schweden angekommen.

Ein wenig überrascht waren wir über das bereits vorhandene Eis im Hafen, waren es gestern in Nyköping bereits minus 11 Grad. Aber zum Glück sagt die Wettervorhersage für nächste Woche wieder wärmere Temperaturen an, wir wollen uns ja nicht einfrieren lassen.

Zu unserer Überraschung lag in unserem Cockpit auch noch ein kleines Fresspäckli von unseren lieben Freunden Claudia & Roger von der Liberty Call. Danke vielmals!

Jetzt heisst es wieder auspacken, einräumen, vorbereiten und auf ein passendes Wetterfenster warten.